Battlefield 3

Obwohl das Spiel bereits letztes Jahr erschien, hatte ich den Drang zu Papier zu bringen, oder besser gesagt im Internet fest zu halten, was an Battlefield 3 so besonders ist. Ich war nie ein Fan von „Kriegsballeregoshootern“, aber dieses Spiel ist einfach grandios.

Die vergleichsweise kurze, um nicht zu sagen mickrige Kampagne, die zwar unterhaltsame 10 Stunden spannend und fesselnd inszenierten Spielspaß bietet, aber doch schneller vorbei ist als einem lieb ist, macht das Spiel mit dem phänomenalen Multiplayer wett. Ein Freund hat es ganz treffend beschrieben. Wer denkt, Battlefield 3 sei ein reiner Egoshooter bei dem es nur ums Ballern geht, der liegt falsch. Es ist einfach mehr als das.

Aber fangen wir doch bei den offensichtlichen Dingen an, die dieses Spiel so fantastisch machen. Da wäre zum einen die atemberaubende Grafik. Lebensecht wirkende Animationen und erst die Sonnenstrahlen… Bäume, die sich nach einer Explosion bewegen sehen täuschend echt aus und abgesehen von ein paar Grafikglitches hier und da, ist es doch vor allem das Aussehen, das bei der Veröffentlichung des ersten Trailers am meisten beeindruckte.

Der Singleplayer von Battlefield 3 ist zwar, wie gesagt, kurz, aber trotzdem bietet er genug Abwechslung, Spannung und eine annehmbare Story. Es geht um Sergeant Blackburn, der gleich zu Beginn verhört wird. Doch noch davor , im Prolog des Spiels, turnt der Spieler durch einen Zug, der offenkundig von Terroristen entführt wurde. Was Blackburn damit zu tun hat, ob er ein Verbrechen begangen hat oder ob er Held oder Bösewicht ist, erfährt der Spieler nach und nach. Alles läuft auf ein brisantes Finale hinaus, das man noch spektakulärer und dramatischer hätte darstellen können, aber letztendlich bietet es doch alles, was ein Spiel braucht: genug Action, ein kleines bisschen Verrat und eine angemessene Portion Verzweiflung angesichts der bevor stehenden Ereignisse.
Einige Ähnlichkeiten zu Modern Warfare oder Black Ops sind dabei jedoch nicht von der Hand zu weisen. Wobei „Ähnlichkeiten“ stark untertrieben ist. Aber man soll sich nicht beklagen, die Kampagne ist gelungen, macht Spaß und ist eine gute Vorbereitung auf den Multiplayer.

Welcher eigentlich der Grund ist wieso man sich Battlefield 3 kaufen sollte. Auf 9 Maps können die Spieler einen der 6 Spielmodi – durch das Update Anfang Juni kam ein neuer hinzu – durchzocken und müssen dabei auf Taktik und Strategie, sowie Teamfähigkeit setzen. Dass das nicht jedermanns Sache ist, beweise ich mir leider jedes Mal auf’s neue, aber es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Man kann zwischen 4 Klassen wählen, von denen jede Vor- und Nachteile hat. Sie sind gut ausbalanciert, sodass niemand einen Nachteil hat, weil er die falsche Klasse gewählt hat. Der Supporter und der Pioneer sind ganz gut für Einsteiger und natürlich hängt es auch immer von Map und Spielmodus ab, welche Klasse vielleicht doch die besserer Wahl wäre. Neben einer großen Auswahl an Waffen, die während dem Mulitplayer oder Co-op spielen frei geschaltet und dann je nach Belieben des Spielers modifiziert werden können, gibt es auch viele Fahrzeuge mit deren Hilfe sich ein Spieler über die Map bewegen und zerstören kann. Auch diese können individuell bearbeitet werden.

Neben der Komplexität, die Battlefield 3 bietet, ist es schön, dass man für fast alles Punkte bekommt. Für wirklich jeden Scheiß. Das ist aber keineswegs etwas negatives, denn durch die ständige Zufuhr an Punkten bleibt das Spiel interessant und wird zu keinem Frustrationsgrund.
Ein weiterer Pluspunkt ist Zerstörung. Bei Battlefield 3 kann alles zerstört werden, neben den Fahrzeugen auch die Häuser und Einrichtungen. Das kann taktisch klug sein oder einfach nur Spaß machen. Ich meine, wer steht nicht darauf ab und zu mal einfach die Sau raus zu lassen und alles kurz und klein zu schießen?!
Wie schon erwähnt, ist aber auch Taktik ein wichtiger Teil des Multiplayers. Allein mit mutig reinlaufen und um sich schießen kommt man nicht weit, das musste ich selbst mehrere Male schmerzlich fest stellen. Die Kommunikation innerhalb des Squads ist genauso wichtig wie das Zusammenbleiben und gemeinsam strategisch klug vorgehen.

Letztendlich stellt sich die Frage, ob EA und DICE mit Battlefield 3 ein Meisterwerk erschaffen und neue Maßstäbe gesetzt haben, oder ob nur ein weiterer Shooter auf dem Markt ist, mit besserer Grafik, anderen technischen Einzelheiten und mehr Schnickschnack.
Für mich persönlich zählt Battlefield 3 eindeutig zu den besten Spielen, die innerhalb der letzten Monate erschienen sind, es macht auch auf lange Sicht Spaß und bietet immer wieder neue Anreize.
Allein für die Kampagne würde ich mir Battlefield 3 nicht kaufen, dafür ist sie einfach zu kurz und nach dem zweiten Mal spielen einfach ausgelutscht. Aber wie gesagt, glänzt der Multiplayer trotz anfänglicher Probleme mit Origin. Wenn man aber über diese und andere Kleinigkeiten hinweg sehen kann, dürfte man mit BF 3 seinen Spaß haben. Und für diejenigen, die sich mit oben genanntem nicht begnügen, gibt es den DLC Back to Karkand, Close Quarters seit dem neusten Update zusammen mit „Battlefield-Premium“ und ab September das Add-On Armored Kill.

Bilder: http://www.flickr.com/photos/psygeist/

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