Thrill Kill nimmt Hack and Slay Action wortwörtlich. Mit unvergleichlicher Kompromisslosigkeit wird auf die Gegner eingeschlagen, bis sie schließlich mit einem unltimativen Finishing-Move vernichtet werden. In den Ansätzen ist es noch mit Streetfighter und anderen Beat’em ups vergleichbar, nur dass hier vier absolut skurile Figuren auf engstem Raum ums Überleben kämpfen und das nicht auf die sportliche Art.
In Dungeons, die ebenso fragwürdig und bizarr sind wie die Charaktere, kämpfen in der Regel vier von ihnen (Bossfights ausgenommen) so lange, bis einer von ihnen seine Energieleiste aufladen konnte. Im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genres ist das Leben der Figuren hier bis zu dem Zeitpunkt der Eskalation unendlich und stattdessen lädt sich mit jedem Treffer besagte Energieleiste auf, die dem Spieler, der diese als erster voll macht, erlaubt, einen der Gegner zu finishen. Er sucht sich ein Opfer aus, das dran glauben muss und hackt ihm gekonnt den Kopf ab, zerschmettert es in Einzelteile, gibt ihm einen so krassen Kinnhaken, dass es an der Decke kleben bleibt und nur noch riesige Blutpixel herunter tropfen und … ihr versteht, was ich meine. Danach geht es dann nur noch zu dritt weiter, bis der Sieger fest steht. Und im wahrsten Sinne des Wortes noch der einzige ist, der steht.
Unnötigerweise wird eine Alibi-Story mitgeliefert, die man allerdings einfach nicht ernst nehmen kann, nicht zuletzt aufgrund ihrer „Länge“. Es geht in Thrill Kill nur um das Gemetzel und das einzige, was das Spiel auch für längere Zeit spannend macht, sind die Charaktere und Skins mit neuen Fähigkeiten, die man freischalten kann. Im Mehrspielermodus kann man zudem bis zu drei seiner Freunde bearbeiten, was dem Spiel nach dem Singleplayer Arcade Modus neuen Wind verleiht.
1998 erschien es für die Playstation 1, wurde aufgrund seiner exzessiven Gewaltdarstellung jedoch nie offiziell veröffentlicht, EA fand dann doch, dass es nicht den Standards entsprechen würde. Trotz der veralteten Grafik und nur unscharfen Charakteren ist das Spiel nichts für schwache Nerven und wäre zurecht ab 18 gewesen. Mindestens. Denn ja, es ist pure Extremität und übt eine beunruhigende Faszination aus, aber trotz der Tatsache, dass es so absurd und voller Gewalt ist, ist es als nahezu unvergleichliches und absolut krankes Spiel erwähnenswert.
Auf eigene Gefahr, hier ein Bild:
Eindeutig, nicht wahr?! Es ist nicht immer ganz leicht am Anfang den Überblick zu behalten, buttonmashing olé!