X-Men 4: Erste Entscheidung

Als ich beschloss mir diesen Film anzusehen, erwartete ich ein opulentes, spannungsgeladenes Actionspektakel. Oder ein Film voller Diskussionen, worauf der Trailer anspielte. Ich dachte an eine spannende Story, über zwei Freunde, die zu Feinden werden. Aber es ist eher eine nicht minder interessante Geschichte über zwei befreundete Gefährten, die zu Freunden mit unterschiedlichen moralischen Vorstellungen werden, Ausgestoßene, die sich gegen die Welt, welche sich gegen sie verschlossen hat wappnen, jeder auf seine Weise. Es ist eine Geschichte über Mutanten, die lernen sich selbst zu akzeptieren, wie sie sind, ungeachtet dessen, was sie für die Menschen bedeuten und ohne Rücksichtnahme auf ihre teils besondere Gestalt. Das alles gepaart mit ein wenig Humor hier, einer kleinen Romanze dort und eingebettet in einen historischen, leicht veränderten Kontext.
Es geht darum, dass sich zwischen den USA und der Sowjetunion ein 3. Weltkrieg anbahnt, angefacht von einem Mutanten, der dadurch den Mutanten zur Herrschaft über die Menschen verhelfen will, natürlich als ihr Anführer. Protagonist Charles (gespielt von James McAvoy) entdeckt, dass er nicht der einzige ist, der „anders“ ist und mit Hilfe von Eric (gespielt von Michael Fassbender)findet er weitere Mutanten, die sich ihnen anschließen. Darunter auch einige, die in den weiteren Filmen Rollen spielen. Auch Wolverine sitzt für einige Sekunden in einer Bar, sagt „Go fuck yourself“ und hat somit seinen Teil erfüllt.
Schlussendlich ist der Film vielleicht eine Tragigkomödie. Während des ganzen Films werden Erklärungen gegeben, wieso Professor X im Rollstuhl sitzt, warum sie sich verstecken, wie es zu der Differenz zwischen ihm und Magneto kam, warum er sich gegen die Menschgen stellt und was es mit der mysteriösen blauen Gestaltwandlerin auf sich hat. Am Ende wird der Film noch einmal so richtig spannend, mit Bomben auf Kuba, einem U-Boot inklusive aufgeladenem Bösewicht, verdutzten Amerikaner und Sowjets und haufenweise Action zwischen Mutanten. Leider endet das Ganze mit einem mehr als fragwürdigen Outfit des neuen Bösewichts. Letztendlich ist der Film doch gelungen und nicht nur ein verzweifelter letzter Aufschrei der X-Men-reihe, um Geld in die Kassen von Marvel und Co. zu spülen. Auch wenn er das wahrscheinlich bezwecken sollte, denn dieser Teil macht eindeutig Lust auf die ersten bzw. späteren Teile.

Facts:
Dauer: 132 Minuten
Regie: Matthew Vaughn
FSK: ab 12 Jahren

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