Wer nach diesem Artikel daran zweifelte, dass es Lernspiele gibt, die sogar Spaß machen, der kann nun eines besseren belehrt werden. Auf dem Weg nach Europa – oder kurz: Das Europaspiel – ist der erstmal 1991 veröffentlichte Versuch des Auswärtigen Amtes didaktische Zwecke und Eigenwerbung in einem Spiel zu vereinen. Gedacht ist es als Mehrspielerspiel für bis zu vier abenteuerlustige Reisende, deren Aufgabe es ist mit 600 ECU Startkapital alle 15 bis dahin bestehenden EU-Hauptstädte zu besuchen. Das Spiel ist mit seiner Karte Europas und auch manchen Fragen nicht ganz auf dem neusten Stand, mit ein bisschen Allgemeinwissen über die Länder, Politik und Geschichte lassen sich die Fragen dennoch relativ gut beantworten – und das ist es worauf es ankommt. Je nach Anzahl richtiger Antworten erhält man ein Souvenir, das je nach Antwortzahl aus einem hochwertigen Material wie Silber besteht oder eben aus Gips.
Da die Reisen Geld kosten, muss vor jedem Quiz nach Ankunft in der neuen Hauptstadt eine Actionsequenz gespielt werden. Entweder ist dies eine Slotmachine, ein Labyrinth, Aktienhandel, Geld mit dem Schiffchen aufsammeln, die Liste ist lang, aber nicht lang genug. Nach ein paar Runden wiederholen sich die Spielchen nach dem Zufallsprinzip. Hat man alle Länder besucht, geht es nach Brüssel, wo Fragen zur Europäischen Union beantwortet werden müssen. Im Anschluss hat derjenige mit den meisten richtigen Antworten gewonnen, man kann aber endlos weiter spielen und seine Rekorde versuchen zu brechen. Leider wiederholen sich auch die Fragen nach einiger Zeit, was zu unfairen Vorteilen oder nach der 5. Runde zu Langeweile führt. Gerade für verregnete Sonntage, an denen man sowieso nichts besseres zu tun hat, ist das Europaspiel trotz Alter ein schneller Zeitvertreib, bei dem man sogar noch das ein oder andere erfährt. Das Spiel kann man kostenlos z.B. hier in der überarbeiteten Version von 1995 laden, Voraussetzung ist nur ein DOS-Emulator, da das Spiel ursprünglich für MS-DOS entwickelt wurde.
Ausgangspunkt ist eine sehr spärliche Karte der damaligen EU-Länder und deren Hauptstädte, die man besuchen kann.
Die Fragen decken hauptsächlich Allgemeinwissen ab.
Die Slotmachine ist eine der Actionsequenzen durch die man neues Geld für weitere Reisen erhalten kann.
Als Mauszeiger dient eine kleine Europaflagge und zur passenden musikalischen Untermalung der Fragestunde läuft in jedem Land die entsprechende Hymne in feinstem 8-Bit.
Am Tiefpunkt kaufen und dann rechtzeitig wieder verkaufen, um Kapital anzuhäufen.