Monochroma

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Ein kleines Team der türkischen Entwickler von Nowhere entwickelt derzeit ein Indie-Jump and Run Abenteuer namens Monochroma. Auf der Website, auf der das Spiel passend als “cinematic puzzle platformer” beschrieben wird, kann man sich kostenlos eine Demo des Spiel laden.

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Das Spiel verzichtet weitestgehend auf Farbe, bis auf einige rote Akzente ist es gänzlich schwarz-weiß-grau. Dazu kommt es fast ganz ohne Musik und Text aus. Die Minimalaustattung mindert dabei in keiner Weise das Spieleerlebnis, sondern trägt sogar zu der besonderen Atmosphäre bei, die in ihren Grundzügen an Slender erinnert. Das Spiel spielt in einer alternativen Version der 50er Jahre, einer Dystopie des amerikanischen Farmlebens. Alles ist düster und verlassen. Klischeehafterweise gewittert es natürlich und ein beängstigendes Gefühl steigt in dem Spieler auf, wenn sogar harmlose Maispflanzen bedrohlich aussehen und nur gelegentlich vom Blitz erleuchtet werden. Ein Windrad, nachdem man gerade daran vorbei gelaufen ist, wird vom Blitz getroffen und fällt brennend zu Boden, in dunklen Scheunen brennen einsam Ölfässer vor sich hin und graue Farmen und Felder oder Tankstellen wirken beengend und gefährlich. Obwohl alles surreal erscheint, lässt die dynamische Kameraführung das Erlebnis einen Hauch realistischer oder zumindest packender wirken. Ab und an entdeckt man ein paar kleine Unebenheiten, jedoch sollte man nicht von der Demo auf das fertige Spiel schließen.

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Zu Beginn der Demo folgt der Spieler einem kleinen Jungen, der einen Drachen steigen lässt. Nachdem sich dieser verletzt, muss der Spieler ihn tragen und mit ihm die Hindernisse überwinden, die durch leichte Denkaufgaben schnell zu bewältigen sind. Zunächst scheint alles nach einem klaren Schema abzulaufen, doch nach einiger Zeit gibt es eine ebenso verstörende wie verwirrende Wendung in der Geschichte, die zwar teils auf der Fantasie des Spielers beruht, da weder durch Text noch durch Videosequenzen etwas erzählt wird, aber doch irgendwie eindeutig ist. Besagte Wendung, die das Spiel erfährt, gibt ihm extra Spannung und eine ganz neue Dimension: Jump-and-Run-typische Elemente, wie vom Spielrand eingeholt werden (ihr wisst, wenn man seinen Charakter schnell vorwärts bewegen muss, damit der Spielrand einen nicht überholt) werden unglaublich kreativ dargestellt und in die Story eingebunden. Besonders gut gelungen sind auch die kleinen Details, die in die Demo eingebaut wurden, wie das Drehen des Kopfes des Jungen, wenn beispielsweise das Logo des Spiels erscheint oder die Geräuschkulisse und Sounds.

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Die Demo ist zwar nur kurz, aber dafür sehr überzeugend. Wenn das finale Spiel es schafft innerhalb der versprochenen sechs Stunden Spielzeit die gleiche Atmosphäre ebenso raffiniert mit dem Gameplay zu verbinden, wie es die Demo tut, dann verspricht Monochroma ein voller Erfolg zu werden. Obwohl das Projekt bereits bei Steam Greenlight Erfolg hatte und auch die Kickstarter Kampagne im August dieses Jahres beendet wurde, ist das Spiel noch nicht erhältlich. Man kann aber Anfang 2014 mit ihm rechnen.

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Der Junge mit dem roten Schal wird vom Spieler durch die dunkle Welt gesteuert und folgt zunächst dem kleinen Jungen mit dem Drachen.

3Die Wippe bewegt sich, je nachdem auf welcher Seite der Junge steht und bietet eine Absprungmöglichkeit, um an das Seil zu kommen, das weiter oben hängt.

5Der große Bruder trägt den kleinen auf den Rücken, doch unglücklicherweise sind sie durch das Dach gestürzt.

 

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