Ein Plattformer mit Märchen-Fantasy-Setting, das ist Pandemonium. Das Jump’n’Run von Crystal Dynamics wurde 1996 auf der Playstation 1 das erste Mal gespielt, nach dem enormen Erfolg wurde es auch auf andere Systeme portiert, unter anderem den PC, außerdem folgte 1997 Pandemonium 2. Die Story ist schnell erzählt: der Narr Fargus und der Lehrling Nikki sprechen verbotenerweise Zaubersprüche aus und einer von ihnen beschwört das Pandemonium wie es Milton schon beschrieb. Um das Monster, das sie riefen, wieder in seine Welt zurück zu bringen und die eigene Welt zu retten, begeben sich Nikki und Fargus auf die Suche nach der Wunschmaschine, um das Unglück rückgängig zu machen.
Der Spieler bestreitet als eine der beiden Figuren ein Level nach dem anderen, die aber in Level- uns Sounddesign sowie Anforderungsniveau variieren. Kein Level gleicht dem anderen, während man in dem einen noch einen Turm erklomm, findet man sich im nächsten auf einem Luftballon wieder, ein anderes hat die Atmosphäre eines Waldes. Auch die Gegner wechseln ständig, was bleibt ist ein Fake-3D: obwohl es nach 3D aussieht, kann der Spieler nur in zwei Richtungen laufen und springen. Zusätzlich gibt es magische Attacken, die Gesundheit wird mit Hilfe von Herzcontainern dargestellt und Münzen unterschiedlichster Art, die bei ausreichender Anzahl ein neues Leben bringen, kann man auch noch sammeln. Pandemonium enthält somit viele klassische Spielelemente, hat hier und da typische Charakteristika von anderen Spielen übernommen (beispielsweise SEGAs Sonics Speedruns werden in Pandemonium mithilfe eines steilen Gefälles und Schleim imitiert) und versprüht dennoch seinen ganz eigenen Charme. Immer wieder werden lustige und kreative Elemente eingebracht, so verwandelt sich der Spieler zeitweise in einen Frosch, muss auf einer riesigen Steinkugel über Lava balancieren oder wird von gigantischen Ventilatoren weggeblasen. Um nur wenige zu nennen.
Pandemonium ist immer für eine Überraschung gut. Die Level werden von Bossfights unterbrochen und auch nach mehreren Stunden kann man das Gamepad noch nicht weg legen. Je nach Erfahrenheit und Geschicklichkeit des Spielers, differiert die Spieldauer. Da man bei jedem Durchlauf noch mehr entdecken kann als beim Mal davor, regt das Spiel sogar zum mehrfachen Durchspielen an. Dazu tragen auch die Bonuslevel bei: am Ende jedes Levels erfährt der Spieler wie viel Prozent er komplettiert hat. Anhand dessen hat er dann die Möglichkeit eines der beiden Bonuslevel zu spielen, bei denen es um Schnelligkeit und Genauigkeit geht, mit dem Zweck neue Münzen zu sammeln und Abwechslung in das Spiel zu bringen.
Gerade aufgrund seiner Divergenz und dem unvergleichlichen Flair gepaart mit reizendem Leveldesign ist Pandemonium seine rund 15-20€ auf Amazon oder ebay wert und macht auch nach 18 Jahren immer noch verdammt viel Spaß!